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Eine strukturierte Verkabelung - was ist das?

Eingeteilt wird in folgende drei Bereiche:
Primär-, Sekundär- und Tertiärbereich

Die Ziele sind:

  1. Die Unterstützung aller heutigen und zukünftigen Kommunikationssysteme
  2. Kapazitätsreserven hinsichtlich der Grenzfrequenz
  3. Das Netz muss sich gegenüber dem Übertragungsprotokoll und den Endgeräten neutral verhalten
  4. Einen flexible Erweiterbarkeit
  5. Ausfallsicherheit durch sternförmige Verkabelung
  6. Datenschutz und Datensicherheit müssen realisierbar sein
  7. Einhaltung existierender Standards muss gewährleistet sein

Primärverkabelung

Die Primärverkabelung ist die Verkabelung verschiedener, einzelner Gebäude eines Standortes untereinander, meist über den Außenbereich. Sie wird auch  Campusverkabelung,  Geländeverkabelung oder Backbone genannt.  Der Primärbereich umfasst meist große Entfernungen, hohe Datenübertragungsraten, sowie eine geringe Anzahl von Stationen. Das Zentrum ist der Standortverteiler. Für die Verkabelung wird in den meisten Fällen Glasfaserkabel mit einer maximalen Länge von 1500 m verwendet. In der Regel sind es Glasfaserkabel, für kleinere Entfernungen werden auch schon mal Kupferkabel verwendet. Da die Übertragungsrate bei Glasfaserleitungen um ein vielfaches höher ist als bei Kupfer, eignet sich für diese Art der Verkabelung die Glasfaser besonders. Geringe Dämpfungswerte und eine große Bandbreite sind weitere Vorteile der Glasfaser.

Hier ist es wichtig, Reserven einzuplanen. Es sollen nicht nur beim Übertragungsmedium bezüglich der Bandbreite und bei der Übertragungsgeschwindigkeit Reserven da sein, sondern auch beim eingesetzten System. Als Faustregel gilt 50% Reserve zum derzeitigen Bedarf.

 

Sekundärverkabelung 

Die Sekundärverkabelung  ist die vertikale Verkabelung innerhalb der Stockwerke eines Gebäudes. Sie wird auch Gebäudeverkabelung oder Steigbereichverkabelung bezeichnet. Dazu sind vorzugsweise Glasfaserkabel, aber auch Kupferkabel mit einer maximalen Länge von 500 m vorgesehen. Der Sekundärbereich umfasst die Etagenverteiler (Switches) und die Kabel die vom Serverraum (Gebäudeverteiler) zu den einzelnen Stockwerksverteilern führen. Hierzu wird eine Glasfaserleitung  oder ein Twisted-Pair-Kabel verlegt. Das ist ein Kupferkabel mit verdrillten Aderpaaren, dieses Kabel bieten einen besseren Schutz gegenüber elektrostatischen Einflüssen und magnetischen Wechselfeldern.

 

Tertiärverkabelung

Der Tertiärbereich umfasst die horizontale Stockwerksverkabelung und wird auch Etagenverkabelung genannt. Die Kabelverlegung vom Stockwerkverteiler zu den Anschlussdosen erfolgt sternförmig und sollte allerdings 90 m nicht überschreiten. Verwendet werden hier Kupferleitungen (Twisted-Pair-Kabel) oder Glasfaserleitungen. Hier besteht auch die Möglichkeit: „Fiber to the Desk“ (Glasfaser bis zum Schreibtisch) einzusetzen. Das bedeutet, dass die LWL-Verkabelung innerhalb des Gebäudes nicht über Stockwerksverteiler, sondern von einem zentralen Raum direkt zu den Schreibtischen läuft.  Fiber to the Desk - FTTD bietet Vorteile (hohe Reichweite, Zukunftssicherheit, geringer Platzbedarf und Störungssicherheit) aber auch Nachteile (hohe Kosten, Empfindlichkeit) und daher muss in jedem Einzelfall abgewogen werden, welche Variante zum Einsatz gebracht wird.

Aus diesem Bereich gibt es bereits folgende Artikel:
Eine EDV-Vernetzung so erklärt, dass es jedermann versteht!
Glasfaserleitungen - einfach erklärt!
Was ist ein Kupfernetz?
Netzwerkelemente - was baut man in einen Verteilerschrank?

 

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